Rekonstruktion der Brustwarze und des Warzenvorhofes

Die Rekonstruktion der Brustwarze und des Warzenvorhofs nach einer Brustkrebsbehandlung ist ein wichtiger Schritt im Prozess der Wiederherstellung des Körpers und des Selbstbewusstseins der Patientinnen. Nachdem die Brust vollständig oder teilweise entfernt wurde, hilft der Wiederaufbau der Brust nicht nur physisch, sondern auch emotional, um das eigene Körperbild und das Wohlbefinden zurückzugewinnen. Die Rekonstruktion der Brustwarze stellt dabei den letzten, ästhetischen Schritt dar, der die Brustform vollendet und ihr ein natürliches Aussehen verleiht. Dabei ist es entscheidend, dass die Brustwarzenrekonstruktion erst nach den ersten Monaten nach der Brustrekonstruktion durchgeführt wird, da sich die Gewebekonturen im Verlauf der Heilung noch verändern können.

Methoden zur Brustwarzenrekonstruktion:

Es gibt verschiedene bewährte operative Methoden, die zum Aufbau der Brustwarze verwendet werden, darunter:

  1. S-Flap: Diese Methode nutzt eine Gewebsmobilisation, die die Form eines „S“ nachahmt, um das Gewebe für die Rekonstruktion der Brustwarze zu verschieben. Sie ist eine der klassischen lokalen Lappenplastiken und ermöglicht eine präzise Modellierung der Brustwarze.
  2. Skate Flap: Hier wird die Brustwarze aus kleinen Lappen des vorhandenen Brustgewebes geformt. Der Warzenhof wird mit einer Hauttransplantation, oft von der Innenseite des Oberschenkels, nachgebildet. Dies bietet eine natürliche Übergangszone und eine gute Heilung der Entnahmestelle.
  3. Labien-Transplantat: Bei dieser Methode wird Haut aus den kleinen Schamlippen verwendet, um eine neue Brustwarze zu formen. Auch hier wird der Warzenhof aus Haut vom Oberschenkel geschaffen. Diese Methode hat den Vorteil, dass sie aus dem körpereigenen Gewebe besteht, was oft zu besonders natürlichen Ergebnissen führt.
  4. C-V Flap: Diese Methode formt die Brustwarze durch eine Lappenplastik, die die Form eines Ahornblatts nachahmt. Sie eignet sich auch für Patientinnen mit schwierigen Voroperationen und bietet eine sichere Methode zur Brustwarzenrekonstruktion. Die Heilungsphase beträgt etwa zwei Wochen, und das Endergebnis kann anschließend durch Tätowierung oder Hauttransplantation aus dem Intimbereich ergänzt werden.

Tätowierung und Permanent Make-up:

Ein weiteres Verfahren zur Ergänzung der Brustwarzenrekonstruktion ist die Tätowierung oder das Permanent Make-up. Nach der physischen Rekonstruktion der Brustwarze kann diese durch eine präzise Tätowierung oder mittels Permanent Make-up weiter angepasst werden, um die natürliche Farbe und Textur des Warzenhofs und der Brustwarze zu erreichen. Die Tätowierung wird in der Regel in Lokalanästhesie durchgeführt und ist eine schmerzfreie Methode, um den natürlichen Farbton zu erzielen und ein ästhetisch ansprechendes Ergebnis zu gewährleisten.

Diese verschiedenen Techniken zur Mamillenrekonstruktion sind darauf ausgelegt, den betroffenen Patientinnen nicht nur die körperliche, sondern auch die psychische Heilung zu erleichtern, indem sie ihnen helfen, sich wieder vollständig in ihrem Körper wohlzufühlen. Jede Methode hat ihre eigenen Vorteile, und die Wahl der richtigen Technik hängt von der individuellen Situation der Patientin, der Art des Brustaufbaus und den persönlichen Wünschen ab.

Die Rekonstruktion der Brustwarze ist nicht nur ein chirurgischer Eingriff, sondern auch ein Teil des emotionalen Heilungsprozesses. Sie stellt sicher, dass sich die Patientin wieder vollständig mit ihrem Körper identifizieren kann, was einen bedeutenden Beitrag zur Wiederherstellung des Selbstwertgefühls leistet.

Was muss vor dem Eingriff beachtet werden?

Vor einem elektiven chirurgischen Eingriff ist es empfohlen etwa 2 Wochen vorher eine Blut-Labor Untersuchung und ein EKG durchführen zu lassen. Dies können Sie gerne beim Hausarzt oder auch bei uns in der Praxisklinik planen.  Ebenso ist es ratsam vorab einen aktuellen Ultraschallbefund Ihrer Brust anfertigen zu lassen. Weitere Therapien durch betreuende Onkologen und Internisten sollten nicht zeitgleich erfolgen. Bitte beachten Sie, dass Sie etwa 4 Wochen vor dem geplanten OP-Termin auf blutverdünnende Medikamente wie Aspirin verzichten sollten. Auch der Konsum von Alkohol und Nikotin sollte in dieser Zeit reduziert werden, um Ihre Gesundheit zu unterstützen.

Wie läuft die Betäubung oder Narkose ab?

Eine Mamillenrekonstruktion kann sowohl unter Lokalanästhesie als auch in Vollnarkose durchgeführt werden. Bei besonders ängstlichen Patienten empfehlen wir, den Eingriff in Vollnarkose vorzunehmen.

Dauer des Eingriffes?

Die Dauer des Eingriffs variiert je nach angewandter Operationstechnik.

Aufenthalt in der Praxisklinik?

Je nach gewählter Operationstechnik kann es sein, dass Sie eine Nacht in unserer Praxisklinik verbringen, um eine umfassende Betreuung und Sicherheit zu gewährleisten. In anderen Fällen haben Sie die Möglichkeit, bereits nach einigen Stunden nach dem Eingriff die Praxis wieder zu verlassen.

Nachbehandlung?

Das eingelegte Fadenmaterial wird 14 Tage nach dem Eingriff entfernt, solange wird eine körperliche Schonung empfohlen. Bei Bedarf können Schmerzmittel eingenommen werden. Nach der Entfernung des Nahtmaterials ist intensive Pflege zu empfehlen.

Wann kann ich erste Ergebnisse sehen?

Die ersten Ergebnisse einer Mamillenrekonstruktion sind sofort nach dem Eingriff sichtbar. Sobald die Schwellung und etwaige Blutergüsse abgeklungen sind, zeigt sich das endgültige Ergebnis in der Regel nach etwa 3-6 Monaten.

Wann bin ich wieder gesellschaftstauglich?

Nach einer Mamillenrekonstruktion sind die Patienten in der Regel einige Tage nach der Behandlung bedingt gesellschaftsfähig.

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